Am Samstag bot sich Neu-Anspach ein bemerkenswertes Schauspiel. Die örtliche CDU besuchte die „Steinkaut“ in Westerfeld und schadete am Ende dem parlamentarischen Klima in der Stadtverordnetenversammlung. Was war geschehen? Im Zuge der Elektrifizierung der Taunusbahn wird eine Bodenversiegelung stattfinden, für die der Verkehrsverbund Hochtaunus (VHT), an dem die Stadt Neu-Anspach beteiligt ist, sogenannte „Öko-Punkte“ benötigt. Diese können beispielsweise durch die Bereitstellung entsprechender Grün- bzw. Waldflächen generiert werden. Der VHT hat deshalb bei der Stadt Neu-Anspach angefragt, ob unter anderem die Fläche „Steinkaut“ in Frage käme. Ein Verkauf der Fläche an den VHT und damit ein Entzug der Nutzbarkeit für die Westerfelder Bürgerinnen und Bürger stand dabei nie zur Debatte. Gleiches gilt für einen Verkauf der Fläche an Private. Diskutiert wurde in den Gremien der Stadt immer nur darüber, dass die Stadt das Gebiet entwickelt und die dadurch entstehenden Öko-Punkte an den VHT verkauft. Es ist wichtig, dass dieses Angebot des VHT als Chance für den Stadtteil Westerfeld, aber auch für die gesamte Stadt Neu-Anspach begriffen wird. Das Gebiet an der Steinkaut, welches seit Jahren brach liegt und auch für private Feiern im Prinzip wegen Sicherheitsbedenken nicht mehr nutzbar war, kann nun durch den Verkauf der Öko-Punkte an den VHT endlich entwickelt werden. Auf der anderen Seite leistet die Stadt Neu-Anspach dadurch einen wichtigen Beitrag für die Elektrifizierung der Taunusbahn und somit für eine bessere verkehrliche Anbindung des Usinger Landes. Als eine „Win-win“-Situation für alle Beteiligten. Wenn sich darüber hinaus noch private Bürgergruppen und Vereine wie „Udo“ um die Fläche kümmern wollen, sollten diese unter Federführung der Stadt als Eigentümerin der Fläche unbedingt unterstützt werden. Verwunderlich ist allerdings das Vorgehen der CDU. Auch mit den Stimmen der CDU hat die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, einen Ortstermin mit allen Fraktionen und allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern durchzuführen, um Fragen vor Ort zu beantworten. Warum nun die CDU hier vorprescht, erschließt sich nicht und schadet dem parlamentarischen Betrieb und dem Vertrauen untereinander. Schließlich machen ein Ortstermin und auch entsprechende Informationsveranstaltungen erst dann Sinn, wenn valide Fakten auf dem Tisch liegen. Dass die CDU diese nicht abgewartet hat, zeigt, dass er ihr im Kern nicht um die Sache geht, sondern allein um politische Stimmungsmache.
Aktuelles
In einer Pressemitteilung begrüßt es der SPD-Vorsitzende Kevin Kulp, dass das Gebiet der Steinkaut in Westerfeld als Kompensationsfläche für die Elektrifizierung der Taunusbahn dienen und Naturschutzgebiet werden soll. „Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag für den Ausbau dieser wichtigen Verkehrsanbindung bis nach Neu-Anspach.“ Hierzu hatte die SPD im Bauausschuss auch die Durchführung einer Informationsveranstaltung beantragt. „Gerade bei solchen Projekten ist es wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger von Anfang bei der Thematik mitgenommen werden und sich informieren können“, findet Kulp. Den Genossen ist es aber auch wichtig, dass das Geländer der Steinkaut in städtischer Hand bleibt. „Einen Verkauf des Geländes an den Verkehrsverbund oder Private wird es mit der SPD nicht geben. Die Steinkaut muss in städtischer Hand bleiben“, stellt der stellvertretene Parteivorsitzende Günter Siats klar. Auch müsse in jedem Fall sichergestellt werden, dass das Gelände für die Westerfelder Bürgerinnen und Bürger noch zugänglich ist. „Schließlich sind für die Westerfeld mit dem Gelände der Steinkaut viele Erinnerungen verbunden“, führt Siats weiter aus. „Aus diesem Grund war es für uns auch wichtig, dass ein Ortstermin auf dem Gelände durchgeführt wird und sich die Politik vor Ort ein Bild machen kann, auf welche Art und Weise die Interessen der Bürgerinnen und Bürger sowie die Belange des Naturschutzes in Einklang gebracht werden können.
„Mit großer Begeisterung habe ich der Presse entnommen, dass engagierte Bürgerinnen und Bürger rund um den Vorsitzenden Bernd Reuter zusammen mit Revierförster Christoph Waehlert und Bürgermeister Thomas Pauli (SPD) das Projekt „Waldliebe“ nun als Verein institutionalisiert haben“, freut sich der Neu-Anspacher SPD-Vorsitzende Kevin Kulp. Die Gründung des Vereins sei der Beleg dafür, dass es richtig sei, in Sachen Umweltschutz auf die Vernunft der Bürgerinnen und Bürger zu setzen anstatt diese durch Verbote oder durch die Ausrufung eines Notstandes am Gängelband zu führen.