„Klettern ist eine Sportart, die in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit gewonnen hat. Ganz egal wie alt oder wie fit man ist, jeder oder jede findet die passende Herausforderung im Klettersport, ob man die sportliche Abwechslung sucht oder Klettern zum Sport machen möchte“. Thomas Flügel , 1. Vorsitzender der Sektion Hochtaunus des Deutschen Alpenvereins (DAV) konnte seinen Stolz und Enthusiasmus nicht verhehlen, als er mit diesen Worten seine Gäste der SPD Neu-Anspach im neu geschaffenen Kletterzentrum in der Philipp-Reis-Straße 1a begrüßte. Dr. Jürgen Göbel, Stadtrat und im Vorstand verantwortlich für das Referat Betriebsbesichtigungen, hatte sich das Kletterzentrum für einen Besuch gewählt, um zu sehen, ob sich das Engagement des Ex-Bürgermeisters Thomas Pauli gelohnt hat, die Sektion Hochtaunus des DAV zu überzeugen, die Kletterhalle in Neu-Anspach zu bauen. Entsprechend groß war das Interesse und der mitgebrachte Fragenkatalog der Genossen. Gleich die erste Frage galt dem Zuspruch zu diesem neuen Sport- und Freizeitangebot in Neu-Anspach. Dazu meinte Thomas Flügel: „Wie Sie vielleicht wissen, ist unser Kletterzentrum erst seit etwa 6 Wochen, genau seit dem 23. September geöffnet. Da ist es noch ein wenig zu früh, eine gesicherte Aussage zu machen. Aber so viel kann ich dazu sagen, die Besucherzahlen entsprechen unseren Erwartungen. Es gab schon Tage, da war die Halle komplett voll!“. Pressereferent Klaus Mally schnitt ein heikles Thema an, indem er immer wieder in der Bevölkerung geäußerte Meinungen wie etwa „für so etwas hat die Stadt Geld, aber …“ wiedergab und sich nach der Finanzierung der Anlage erkundigte. Da konnte Flügel eine klare und eindeutige Antwort geben: „Die Sektion Hochtaunus hat das Projekt komplett in Eigenregie finanziert“. Und weiter: „Ja, die Stadt hat geholfen, zum Beispiel bei der Beschaffung des Grundstücks, sie hat aber keinerlei finanzielle Unterstützung gegeben. Alles wurde über Eigenmittel, Kredite, Fördermittel und Sponsoren finanziert“.
Beim Rundgang durch die Anlage wies Thomas Flügel auch auf die Beachtung der DAV-Prinzipien „Schutz und Pflege von Natur und Landschaft“ beim Bau des Kletterzentrums hin. Wo immer es möglich war, wurde eine Holzkonstruktion verwendet. Für die Wärmeerzeugung des Gebäudes ist eine Pellet-Heizung installiert, die komplette Beleuchtung ist mit LED-Lampen ausgeführt und für die Stromerzeugung ist eine Fotovoltaik-Anlage geplant. Leider konnte die aus finanziellen Gründen noch nicht realisiert werden, aber vielleicht findet sich ja in naher Zukunft ein Sponsor dafür. Die gesamte Kletteranlage ist ausgesprochen eindrucksvoll. Für das konventionelle Klettern stehen eine große und eine kleine Kletterhalle mit Wänden bis zu 14,5 m Höhe, fast 1000 m2 Kletterfläche und über 100 Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zur Verfügung. Im Obergeschoss des Kletterzentrums befindet sich ein eigener Boulderraum mit einer Kletterfläche von 212 m². Hier ist ausreichend Platz für das seilfreie Klettern. „Unser Kletterzentrum ist bewusst auf Breitensport ausgelegt und bietet für Jugend, Familien und alle anderen Freizeit-Kletterer Routen in gemäßigten Schwierigkeitsgraden“ meinte Thomas Flügel. Es werden Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene angeboten, und auch Kindergeburtstage sind im Kletterzentrum organisier- und buchbar.
„Wie steht es denn um die Sicherheit?“ war eine wichtige Frage aus dem Teilnehmerkreis. „Auf die Sicherheit legen wir besonderen Wert“ war die Antwort von Flügel. „Grundsätzlich wurde die Halle nach den neuesten Sicherheitskriterien des DAV aufgebaut, zum Beispiel mit Weichböden in den Kletterhallen. Im Boulderbereich, wo ohne Seilsicherung geklettert wird, hat der Boden sogar das Niveau von Weichbodenmatten.“ Er erläutert weiter, dass eine mehrstufige Sicherheitsprüfung regelmäßig durchgeführt wird, angefangen mit einer Sichtprüfung jeden Tag vor Betriebsbeginn bis hin zu einer turnusmäßigen TÜV-Abnahme aller belasteten Punkte in den Kletterwänden wie Griffe, Halterungen und Aufnahmen.
„Wie sieht es denn mit Kooperationen mit den ortsansässigen Vereinen und Schulen aus?“ wollte die Stadtverordnete Nicole Komma wissen. Speziell zu den Schulen konnte Thomas Flügel berichten, dass schon erste Gespräche stattgefunden haben und ein großes Interesse der Schulen besteht. Es ist im Gespräch, Lehrerinnen und Lehrer kostenfrei fortzubilden, um Sportstunden im Kletterzentrum durchführen zu können. „Da haben aber noch einige, wie etwa das Kultusministerium, mitzureden“, meinte Flügel mit einem Schmunzeln. Auf die Frage nach Preisen, Bedingungen, Öffnungszeiten und Mitgliedschaften verwies Thomas Flügel auf die Web-Seite der Sektion https://kletterzentrum-neu-anspach.de/.
Nachdem die Besuchergruppe sogar noch „hinter die Kulissen“ schauen durften und die massive Konstruktion hinter den Wänden sahen, war der Gesamteindruck komplett und alle waren sich einig: „Das hat sich gelohnt und ist eine wertvolle Bereicherung für unsere Stadt“. Mit einem herzlichen Dank an Thomas Flügel und sein Team, dem Wunsch nach einer erfolgreichen Zukunft und der Versicherung von einigen, garantiert wieder zu kommen, verabschiedeten sich die Besucher.