SPD-Ortstermin bei Taunus-Menü-Service
Wie ergeht es eigentlich einer Großküche in Corona-Zeiten, deren Hauptkunden Schulen, Kindergärten und Kliniken im Hochtaunuskreis sind? Antworten auf diese Frage suchte eine Abordnung der SPD Neu-Anspach bei einem Besuch des Taunus Menü Service (TMS) in der Rudolf-Diesel-Straße. Der Vorsitzende Kevin Kulp, sein Stellvertreter Günter Siats und ihre Mitstreiter aus Partei und Fraktion waren sehr gespannt, wie Prokurist Patrick Linden bei einem Rundgang durch die Produktionsstätte sowohl den Produktionsablauf für die bei normalen Zeiten täglich ca. 4500 Essen als auch den Einfluss der Pandemie auf den Geschäftsverlauf erläutern wird. „Bitte ziehen Sie sich die Schuh-Überzieher an, sonst dürfen wir nicht in die Reinraum-Bereiche.“ So begann Linder seinen Rundgang im Wareneingang. Hier werden von Montag bis Freitag von drei Großlieferanten und einer Reihe kleinerer Spezialfirmen, wie etwa für frische Brötchen, alle Zutaten für die zu kochenden Menüs angeliefert. Die Frage nach den Eigentumsverhältnissen und dem Geschäftszweck der TMS beantwortete Patrick Linden „die Taunus Menü Service GmbH ist eine Gesellschaft des Hochtaunuskreises. Sie hat die Aufgabe, die Hochtaunus-Kliniken und andere öffentliche und soziale Einrichtungen im Hochtaunuskreis mit Lebensmitteln zu beliefern.“ Neben allen Grundschulen und acht weiterführenden Schulen des Hochtaunuskreises gehören dazu auch etliche Kindergärten und seit Übernahme durch das DRK auch das Hochtaunus-Stift in Neu-Anspach. In den Produktionsräumen, wo die Menüs zubereitet werden, und in denen man die Totalrenovierung aus den Jahren 2018 und 2019 besonders gut erkennen konnte, kam die Gruppe schnell auf ihr Hauptanliegen zu sprechen. „Wie viele Menschen sind hier beschäftigt? Haben Sie Kurzarbeit beantragt? Wie viel Umsatzeinbuße haben Sie? Müssen Sie Mitarbeiter entlassen?“ Die Fragen schwirrten nur so durch den Raum. Und Linder konnte alle diese Fragen mehr als zufriedenstellend beantworten. „Wir beschäftigen insgesamt etwa 100 Mitarbeiter, davon zwischen 35 und 40 hier in der Zentrale. Der Rest ist im Außendienst. Nein, wir haben keine Kurzarbeit beantragt, und Nein, wir müssen auch niemanden entlassen.“ Denn, so sagte er, „unser Vorteil ist, dass wir als Unternehmen des Kreises nicht profitorientiert arbeiten müssen, sondern kostendeckend mit Investitionsreserve.“ Und er erläutert weiter, dass der TMS jedoch für 3Monate ca. 2500 Essenslieferungen pro Tag für Schulen und Kindergärten fehlen, aber „wir haben ohnehin Erfahrung mit periodischem Umsatzrückgang, da Schulen ja auch ohne Corona in regelmäßigen Abständen Ferien haben und nicht mit Essen beliefert werden können. Und da weiß man, wie Personal und Ware zu planen ist.“ Die Frage aus dem Besucherkreis, was denn an Schulen besonders gut ginge, konnte Patrick Linden am Schluss des Rundgangs mit einem Schmunzeln beantworten „Mit Milchreis ist der betreffende Kollege manchmal den ganzen Tag an drei Kesseln beschäftigt. Der geht in Schulen besonders gut!“ Erstaunlich, oder?