Politikverdrossenheit überwinden – Schwerpunkt der Jahreshauptversammlung

8. Juni 2024, noch ein Tag bis zur Europawahl. Der Vorsitzende Dr. Kevin Kulp eröffnet die Jahreshauptversammlung mit einer besorgniserregenden Prognose zum Ausgang dieser Wahl. Er berichtet von seinen Gesprächen mit Besuchern des SPD-Standes zur 750-Jahr-Feier eine Woche vorher und fasste sie mit den Worten zusammen: „Die Menschen haben wenig bis kein Interesse an Europa, die extreme Rechte wird das weidlich ausnutzen und bei der Jugend werden die vielen Splitterparteien relativ besser abschneiden, als die etablierten.“ Es waren fast prophetische Worte: Über 35 % Nichtwähler in Deutschland (Neu-Anspach 32, 6%) bei der Europawahl, fast 16% wählten die extreme Rechte (NA 10%) und über 12% (NA 11,5 %) gaben ihre Stimme für „Kleinstparteien“ ab. Kulps Prognose führte zu einer spontanen Diskussion bei den anwesenden Mitgliedern, wie man wieder mehr Menschen für Politik, insbesondere für Kommunalpolitik interessieren kann und damit auch die Zukunftsfähigkeit des Ortsvereins sicherstellt.

Eine der Ideen, die der Vorsitzende in seinem Bericht vorstellte, war ein „Unterstützungsverein“, der parallel zur Parteiorganisation existieren könnte, Themen der Kommunalpolitik aufnimmt und bearbeitet, sich aber nicht an eine Parteidisziplin halten muss. Ein solches niederschwelliges Angebot könnte von mehr Menschen angenommen werden, als der direkte Eintritt in eine Partei. Zu diesem Gedanken und weiteren Ideen, wie Menschen wieder für Politikarbeit motiviert werden können, wird es im August einen Workshop geben, zu dem gesondert und rechtzeitig eingeladen wird.

Mit den Berichten des Kassierers und der Revisoren, die einen stabilen Kassenstand und eine rechtlich einwandfreie Kassenführung konstatierten konnte der Vorstand entlastet werden. Einer Neuwahl des Vorstandes stand damit nichts mehr im Wege.

In geheimer Wahl wurde Dr. Kevin Kulp wieder zum Parteivorsitzenden gewählt, Dr. Rebecca Schmidt zur Stellvertreterin und Günter Siats zum Stellvertreter.

Zur Doppelspitze der Kasse wurden Klaus Mally und Fabian Schmidt gewählt und zur Schriftführerin Laura Winkler. Ergänzt wird der Vorstand durch Beisitzer, die für konkrete Aufgaben stehen. Dennis Bartholomae und Dietmar Mohr sind die Stadtteilbeauftragten für Anspach, Susanne Feisel für Hausen, Erhard Kettenbeil für Westerfeld, Roland Knaf für Hausen-Arnsbach, Reimann Schubert ist zuständig für Rod am Berg und gleichzeitig Mitgliederbeauftragter. Dr. Jürgen Göbel pflegt die Kontakte zu Neu-Anspacher Betrieben und Organisationen und Jutta Riecks ist stellvertretende Schriftführerin. Den Kontakt zur Presse hält Klaus Mally.

Nachdem aus dem Plenum keine weiteren Anträge mehr vorlagen, konnte die Sitzungsleiterin Katrin Hechler die Mitgliederversammlung schließen und den Teilnehmern einen schönen Festumzug und ein fröhliches Jubiläumsfest für den darauffolgenden Tag wünschen.