Politischer Aschermittwoch mit traditionellem Heringsessen
„Ich könnte so beginnen wie in den letzten Jahren, nämlich: das vergangene Jahr war schwierig.“ Mit diesen einleitenden Worten begrüßte Dr. Kevin Kulp, Vorsitzender der SPD Neu-Anspach am Aschermittwoch seine Gäste zum traditionellen Heringsessen im Wanderheim am Steinchen.
„Als Dankeschön für das ehrenamtliche Engagement“, wie es in der Einladung hieß, hatten die Sozialdemokraten engagierte Vereinsvertreter der Stadt Neu-Anspach, Vertreter der im Stadtparlament vertretenen Parteien und Mitglieder des Ortsvereins geladen, um in gemütlicher Runde bei Speis und Trank das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen, die Herausforderungen der kommenden Monate zu diskutieren, aber auch private Gespräche im Dialog und in der Gruppe zu führen.
Schwerpunkt von Kulps Begrüßungsworten war der gegenwärtige Trend zur Erstarkung der extremen Rechten in der Bevölkerung. Einen wesentlichen Grund sah er darin, dass in der jüngsten Vergangenheit kommunikative Fehler gemacht wurden „Politik ist heute immer schwieriger zu erklären,“ meinte er, und „dadurch übernehmen mehr und mehr Menschen vermeintlich „einfache“ Lösungen, um für sich eine Erklärung der Situation zu haben.“ Dies sehen Vertreter der extremen Rechten als Chance, durch populistische Losungen diese Bürgerinnen und Bürger an sich zu binden – was leider allzuoft auch gelingt. Interessant – und gleichzeitig erschreckend – fand Kevin Kulp in diesem Zusammenhang, dass die Meldung des Begriffs „Remigration“ selbst bei ihm schon als (fast) normal angesehen wurde, denn „worüber sollen sich Rechtsextreme in ihren Treffen schon unterhalten? Sicher nicht über Kochrezepte oder das Wetter.“
Erfreulich fand er hingegen, dass in den letzten Wochen mehr und mehr Menschen bereit waren und sind, unsere Demokratie zu verteidigen. Er nahm dies zum Anlass, darauf hinzuweisen, dass am 24. Februar auf Basis einer fraktionsübergreifender Initiative eine Kundgebung „Neu-Anspach für Demokratie und Toleranz“ stattfindet und bat für zahlreiche Teilnahme. Mit den Worten „Menschen vor Ort sind wichtig, das Fundament unserer Gesellschaft zu erhalten und zu verteidigen“, schloss er den Bogen wieder zu seinen Gästen und eröffnete das „Heringsbuffet“.
Das ließen sich die zahlreichen Gäste nicht zweimal sagen. Reiman Schubert, wie immer verantwortlich für Quantität und vor allem Qualität des Herings, hatte alle Hände voll zu tun, die Teller möglichst schnell mit Salat und vorzüglichen Pellkartoffeln zu füllen. Die zufriedenen Gesichter der Anwesenden und die angeregten Gespräche waren Beweis genug, dass auch das diesjährige Heringsessen wieder ein voller Erfolg war.