Jahreshauptversammlung zieht Lehren aus der verlorenen Bürgermeisterwahl
Warum ist die Wiederwahl des sozialdemokratischen Bürgermeisters nicht gelungen und wie geht es nach der verlorenen Wahl weiter? Antworten auf diese Frage versuchte der Ortsverein der SPD Neu-Anspach in seiner Jahreshauptversammlung am 29. April 2023 zu finden. „Wir müssen die aktuelle Situation aus drei verschiedenen Perspektiven betrachten“, so der Parteivorsitzende Kevin Kulp und fuhr fort: „Zum einen ist eine genaue und ehrliche Analyse der Wahl und unserer gewählten Strategie notwendig, und zum anderen müssen wir uns überlegen, wie es sowohl aus Sicht der Fraktion als auch aus Sicht der Partei weitergeht.“ Mit einer klar strukturierten und für alle verständlichen Präsentation ließ Kulp noch einmal die Ergebnisse der einzelnen Wahlbezirke Revue passieren, um daraus Schlüsse für Wählerverhalten und daraus resultierende Konsequenzen ziehen zu können. Als Resultat seiner Analyse konnten etliche Lehren gezogen werden, die in der folgenden Diskussion im Plenum wertvolle Vorschläge für das weitere Vorgehen erbrachten.
Mit dem Ergebnis der Kommunalwahl 2021 und dem Verlust des Bürgermeisteramtes ist nun für die aktuelle Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung eine neue Situation entstanden. „Für uns sind keine eigenen Mehrheiten mehr möglich“, erklärte Kulp und ergänzte: „Aber wir haben verlässliche Partner jenseits der Mehrheit!“ In der darauf folgenden Diskussion im Plenum wurden wiederum wertvolle Schlussfolgerungen gezogen, die die Arbeit der SPD-Fraktion in der Zukunft leiten werden. Regierungsarbeit wird jetzt durch konstruktive Oppositionsarbeit ersetzt und die Fraktion kann sich auf ihre Kernthemen konzentrieren. Die Zusammensetzung der Fraktion, eine der jüngsten bisher, bietet auch die einmalige Chance, als Sprachrohr für die Mehrzahl der in Neu-Anspach existierenden sozialen Gruppen zu wirken, seien es Sportvereine, Jugendgruppen, Seniorenclubs oder soziale Einrichtungen. Die Zukunft wird zeigen, dass damit eine deutliche Verschärfung des nach außen wirkenden Profils einhergehen wird.
Bei der Erörterung der zukünftigen Parteiarbeit waren nicht nur die anwesenden sondern alle Mitglieder besonders gefordert. Mit dem Anspruch der Sozialdemokraten, Ansprechpartner für alle Bürger von Neu-Anspach zu sein, ist natürlich ein hohes Engagement der Mitglieder verbunden. „Wir haben in der letzten Kommunalwahl immer dort gute Ergebnisse erzielen können, wo die Kandidatinnen und Kandidaten die Menschen persönlich und in großer Zahl angesprochen haben“, konnte der Parteivorsitzende durch seine Analyse der Einzelergebnisse in einigen Wahlbezirken aufzeigen. Für die Ziele, die Kommunalwahl in 2026 und die Bürgermeisterwahl in 2029 erfolgreich zu bestehen, wird in Konsequenz die Kampagnenfähigkeit durch entsprechende Motivierung der Mitglieder – und hier speziell der jüngeren – zu stärken sein. Dies beginnt schon mit der Frage, was jeder einzelne tun kann, um Freunde, Bekannte, Nachbarn davon zu überzeugen, dass es für ein gedeihliches Miteinander in der Kommune sinnvoll ist, Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschland zu werden und vor allem dann auch – und sei der Beitrag noch so klein – mitzuarbeiten. Jede Gruppierung, und das gilt insbesondere für politische Parteien, lebt von ihren Mitgliedern, und je mehr Personen sich für die Ziele der Gruppe engagieren und dies nach außen tragen, desto erfolgreicher wird sie sein.
Eine sehr gelungene Mitgliederversammlung ging mit einem positiven Bericht des Kassenwarts und der Kassenprüfer und einer damit verbundenen Entlastung des Vorstands zu Ende.