SPD-Ortstermin bei Schuhhaus Weidner
Nach Lebensmittel-Einzelhandel und Reisebranche hat der SPD Ortsverein sich diesmal die Bekleidungsbranche für ihren Ortstermin gewählt. Besuchsziel ist Weidner Fashion Shoes in der Gustav-Heinemann-Straße. „Ich begrüße es sehr, dass sich die Lokalpolitik in diesen außergewöhnlichen Zeiten um uns Gewerbetreibende kümmert.“ Mit diesen Worten heißt Heinz Weidner die 15 Genossen um den Vorsitzenden Kevin Kulp, den Fraktionsvorsitzenden Prof. Jürgen Göbel und den Bürgermeister Thomas Pauli herzlich willkommen. Nach einem kurzen Rückblick auf das Unternehmen, gegründet 1905 von Therese Henrici, weitergeführt von ihrem Sohn Heinrich Wilhelm Henrici und letztendlich in die Hände von Heinz und Sabine Weidner und jetzt ihrem Sohn Dennis übergegangen, kommt Heinz Weidner auf die heutige Situation in der Schuhbranche zu sprechen. Seine Herausforderungen sind zum einen der kleiner werdende Kundenkreis, „junge Leute kaufen nicht mehr so häufig im Fachgeschäft, sie bevorzugen mehr den Internethandel“, so Weidner, zum anderen die Konkurrenz durch die Handelsketten. Ein gewichtiger Kostenfaktor ist etwa der vorzufinanzierende Lagerbestand. Auf die Frage von Kulp nach der Größe seines Bestandes meint Weidner: “Rein rechnerisch könnte ich ganz Neu-Anspach mit Schuhen versehen. Wir haben im Moment ca. 15.000 Paar Schuhe auf Lager.“ Sein Ziel ist jedoch wie er sagt: „weniger muss wieder mehr sein, das aber hochwertig“. Deshalb beschränkt er sein Angebot auf den mittleren bis gehobenen Preissektor, was ihm die Neu-Anspacher Bevölkerung, die nach seinen Worten den wesentlichen Kundenkreis darstellt, durchaus honoriert. Die Frage aus der Runde nach den Auswirkungen der Pandemie kann er recht einfach beantworten: „Wir haben seit sechs Wochen wieder geöffnet, von den 15 Mitarbeitern waren alle in Kurzarbeit und der Umsatz ist um 30% eingebrochen.“ Aber das Vertrauen auf eine Normalisierung der Lage ist groß. Aus diesem Grund wird das Schuhhaus Weidner auch in diesem Jahr wieder eine Ausbildungsstelle zum Einzelhandelskaufmann anbieten. Ein Ortstermin endet nie ohne die Frage nach den Wünschen an die Politik. Und so verabschiedet Heinz Weidner die Politikerrunde mit den Worten: „Bitte heute keine Steuer- oder Gebührenerhöhungen, das Geld muss von oben nach unten verteilt werden, es muss unten ankommen. Bitte die Parkplatzsituation für den Einzelhandel kundenfreundlicher gestalten und“, mit einem leichten Augenzwinkern, „bitte baut mir den Platz vor dem Feldbergcenter nicht komplett zu!“